Frühjahrskonzert 2023

Frühjahrskonzert 2023

Ein Frühlingsabend vertonter Emotionen und Eindrücke

Am 24. April 2023 ist es wieder so weit: das Lufthansa Orchester lädt ein zum
Frühjahrkonzert und freut sich, die ursprünglich für das Beethoven-Jahr 2020 zur Aufführung geplanten Werke des Komponisten nun endlich auf die Bühne der Neuen Stadthalle Langen bringen zu können. Beethovens Coriolan-Ouvertüre sowie seine Sinfonie Nr. 6 „Pastorale“ umrahmen dabei im Programm das ebenfalls sehr bekannte Konzert für Orchester und Violoncello von Antonín Dvořák mit dem renommierten Cellisten Carlo Lay als Solisten.
Die Coriolan-Ouvertüre in c-moll op. 62 charakterisiert musikalisch den tragischen
Titelhelden Coriolan, der als römischer Patrizier aus seiner Stadt verbannt wird und sich nun am eigenen Volk rächen will. Er verbündet sich mit den Feinden Roms, den Volskern, um seine Heimatstadt zu erstürmen. Doch das Einwirken seiner Mutter bringt ihn letztendlich davon ab. Der tragische Held fällt nun aber als Verräter auch bei den Volskern in Ungnade und wählt daraufhin den Freitod. Beethoven konzentriert sich in seiner Komposition hauptsächlich auf den Konflikt zwischen Mutter und Sohn. Das Leitthema in den tragisch-heroischen Tonarten c-moll, g-moll und f-moll verdeutlicht die Rachsucht und energische Entschlossenheit Coriolans. Das Seitenthema stellt den Bittgesang seiner Mutter und der römischen Frauen dar. Am Ende der Ouvertüre wird das Leitthema immer zerbrechlicher und zerfällt geradezu am Ende mit drei kaum hörbaren Pizzicati.


Das Cellokonzert in h-moll op. 106 von Antonín Dvořák, eines der wohl am meisten
aufgeführten Solokonzerte der Romantik, steht als Meilenstein der Celloliteratur. In drei Sätzen entwickelt sich ein kunstvoller Dialog zwischen Orchester und Soloinstrument. Das Werk beeindruckt durch seine hinreißende Melodik und Virtuosität, es verarbeitet zudem Dvoraks alte Liebe zu seiner Schwägerin Josefina, die während seines Aufenthaltes in New York mit nur 46 Jahren starb. Die Melodie ihres Lieblingsliedes „Lasst mich allein“ baute er in den langsamen 2. Satz ein. Zum Ende des dritten Satzes wird das Lied erneut von der Solovioline angestimmt und das Cello übernimmt die Melodie und endet – außergewöhnlich für ein romantisches Konzert – im Pianissimo, gefolgt von einem kurzen Aufbäumen des Orchesters.


Beethovens Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 „Pastorale“ entstand zwischen 1807 und 1808 und drückt die Liebe des Komponisten zur Natur aus. Sie illustriert dabei musikalisch als Vorläuferin späterer Programmmusik die Eindrücke eines Stadtmenschen auf einer Reise in die Natur in ländliche (also pastorale) Umgebung. Situationen wie „Szene am Bach“, „Lustiges Zusammensein der Landleute“, „Donner, Sturm“ und „Hirtengesang“ werden in fünf Sätzen orchestral umgesetzt. Beethoven ahmt dabei unter Zuhilfenahme verschiedener Instrumente Vogelrufe, die Schritte des Wanderers, das Plätschern eines Baches und ein Gewitter nach. Die Pastorale bildet so als musikalische Malerei eine Hommage an die Schönheit der Natur.


Das Frühjahrskonzert des Lufthansa Orchesters am 24. April wird geleitet vom britischen
Profidirigenten Steven Lloyd-Gonzalez und beginnt um 19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr).